Zuerst auf einen Blick
Eger liegt ungefähr am 50ten Breitengrad - an dem gleichen wie im Westen Frankfurt und im Osten Prag und Kiew - und östlich des 12. Grades östl. Länge.
Es wurde 1061 erstmals urkundlich erwähnt.
Diepold III., der Markgraf des Nordgaues, erbaute (an der Stelle einer ursprünglich slawischen Anlage) die Egerer Burg als Verwaltungsmittelpunkt der regio Egere.
Unter den Stauferkaisern (1138 - 1268) erlebt die regio Egere ihre politische Blütezeit, da ihr eine bedeutende Stelle in der dynastischen Reichspolitik zukam. Die Egerer Burg wurde ausgebaut, um den Aufgaben einer Pfalz entsprechen zu könnnen.
1322 verpfändete Ludwig der Bayer das Egerland an den Böhmenkönig Johann von Luxemburg, wobei aber Eger die Rechte einer Reichsstadt erhalten blieben. Diese Verpfändung wurde nie mehr rückgängig gemacht. So blieb Eger beim Königreich Böhmen, wurde schließlich ein Teil des Habsburger Vielvölkerstaates bis zu dessen Zerschlagung 1918.
Wallenstein, der bedeutende kaiserliche Feldherr des Dreißigjährigen Krieges, wurde 1634 in Eger ermordet. Friedrich Schiller (1759 - 1805) schrieb über dessen Schicksal eine Dramen-Trilogie. Wahrscheinlich war Schiller 1791 aus Anlaß seines Kuraufenthaltes in Karlsbad auch in Eger.
Häufig war Goethe (1749 - 1832) in der Stadt, die er regelmäßig besuchte, wenn er zur Kur nach Karlsbad oder Marienbad fuhr. Er war befreundet mit dem egrischen Rat Grüner, mit dem er die nähere und weitere Umgebung erkundete, vor allem auch den Kammerbühl, ein Hügel vulkanischen Ursprungs zwischen Eger und Franzensbad gelegen, dessen Entstehung zu damaliger in wissenschaftlichen Kreisen heftig diskutiert wurde.
Der Barock-Baumeister Balthasar Neumann wurde 1687 in Eger geboren und war vor allem im Gebiet des heutigen Bayern tätig.
Bis 1808 gehörte das Egerland zum Bistum Regensburg, wurde dann Prag zugeteilt.
1918/19 nach dem Ersten Weltkrieg kam das Egerland gegen den Willen der Bevölkerung zur neugebildeten Tschechoslowakei.
Im sog. Münchner Abkommen im September 1938 zwischen Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland erhielt dieses die von Deutschen besiedelten (Rand-) Gebiete der Tschechoslowakei und somit auch das Egerland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die deutsche und ungarische Bevölkerung der ehemaligen Tschechoslowakei entrechtet und vertrieben.
Damit hatte Eger und das Egerland seine eigenständige Kultur und seinen deutschen Charakter verloren. Eine neue - aber völlig andere - Ära Cheb begann.